Das Wuppertaler Friedensforum hatte Prof. Dörre zum 21. März, dem Internationalen gegen Rassismus, in Die Börse eingeladen. Er ist Professor für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena.
Obwohl Klaus Dörres Vortrag, anders als geplant, online übertragen wurde, fanden sich über 50 interessierte Zuhörende zum Thema "Krisen, Kriege, Gefahr von Rechts" im großen Saal der Börse ein. Prof. Dörre berichtete fesselnd über die Strategien rechtsextremer Kräfte und skizzierte Gründe, weshalb sie solchen Zulauf finden. Veranschaulicht wurden seine Punkte durch Zitate von AfD-Politiker:innen und Aussagen von Menschen, die sie wählen.
Ein Teil seines Vortrags zeigte die perfide Diskurs-Strategie der Rechten auf, ursprünglich linke Themen und Begriffe aufzugreifen und sie in ihrem nationalistischen, rassistischen und fremdenfeindlichen Sinne umzudeuten. Aus der Auseinandersetzung "oben gegen unten" werde dadurch ein Kampf "innen gegen außen" - anstatt um eine gerechtere Gesellschaft gehe es den Rechten um gewaltsame Abschottung und Ausgrenzung.
Ein weiteres Thema war die Attraktivität der AfD besonders für männliche Arbeiter, die ihre Lebenswelt durch Veränderungen wie Klimaschutz-Maßnahmen gefährdet sehen. Einige sind in ihren Betrieben seit vielen Jahren und mit großen Einsatz gewerkschaftlich aktiv. Er halte es für zielführender, wenn für den Klimaschutz in Investitionsentscheidungen von Unternehmen eingegriffen würde, anstatt individuell Verbraucher:innen zu reglementieren und ihnen die Kosten der Transformation aufzubürden. Klimaschutz sei ohne einen sozialen Ausgleich nicht zu haben.
Auf die Hintergründe der Krisen (Klima, Kriege, soziale Ungleichheit) geht Dörre kürzer, aber in deutlichen Worten ein. In Bezug auf die Klimaerhitzung spricht er von der Gefahr eines katastrophalen Ökozids. Auf die Frage nach Krieg und Frieden benennt er das Dilemma, dass eine pazifistische Haltung in Bezug auf die Ukraine zu einem Siegfrieden für Putin führen könne, während der gegenwärtige Konfrontationskurs doppelt schade: einerseits durch Zerstörung und Tod und der drohenden Eskalation, andererseits indem dringend benötigte Mittel für den Klimaschutz, Infrastruktur, Soziales etc. in die Militarisierung und Aufrüstung fließen.
Dörre schließt hoffnungsvoll mit zwei Punkten: Er begrüßt den breiten Widerstand der Gesellschaft gegen die AfD nach den Correctiv-Enthüllungen, während er ein Parteiverbot eher kritisch sieht. Einerseits betont er, dass eine Partei, die bei demokratischen Wahlen gewählt wurde, nicht automatisch eine demokratische Partei sei. Ein Parteiverbotsverfahren würde sich jedoch über Jahre hinziehen. Die Kräfte sollten für dringend erforderliche gesellschaftliche Veränderungen eingesetzt werden, die der Partei den Boden entziehen. Außerdem plädiert er dafür, persönlich und auf Augenhöhe mit Menschen zu sprechen, die aus Protest die AfD wählen beziehungsweise rechter Propaganda auf den Leim gegangen sind.
Die Veranstaltung wurde unterstützt vom Alois-Stoff-Bildungswerk, von der Basisinitiative Solidarität (BaSo), der Börse, dem Aktionsbündnis für Gerechten Welthandel und Solital: dem Bergischen Blog gegen rechts, Gewalt und Rassismus.
Termine für den Zeitraum Oktober 2024 bis Februar 2025
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.
Gustavo Petro prangert Absetzungsversuch an.
Bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen haben am 2. November 2023 187 Staaten für die Resolution zur Aufhebung der US-Blockade gegen Kuba gestimmt. Nur zwei Staaten stimmten gegen die Resolution (USA, Israel), und einer enthielt sich (Ukraine). Damit wurden die USA seit 1992 zum 31.Mal zur Einhaltung der UN-Charta und des internationalen Rechts aufgefordert.
Das Interview erschien in Telepolis in Kooperation mit dem US-Medium Democracy Now. Hier geht es zum Original.
Neue Recherchen haben die Rolle deutscher Nazis beim Putsch von General Pinochet gegen die Regierung von Salvador Allende am 11. September 1973 bekannt gemacht.
Die brasilianische Agentur für Export- und Investitionsförderung hat den Beginn des Handels zwischen China und Brasilien in ihren lokalen Währungen Yuan und Real bekannt gegeben.
Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat das Ersuchen der deutschen Regierung abgelehnt, Panzermunition in die Ukraine zu liefern.
CMSimple hide#
Powered by CMSimple| Template: ge-webdesign.de| Login