Ab 2030 bekommen Arbeitnehmer, die 2500 Euro brutto im Monat verdienen und 35 Jahre und mehr in Vollzeit gearbeitet haben, nur eine Rente in Höhe des Grundsicherungsbetrags von 688 Euro. Diese Meldungen konnte man im Fernsehen verfolgen oder in Zeitungen auf der ersten Seite lesen. Grundlage war eine vermeintliche Berechnung, die von der CDU-Ministerin von der Leyen vorgestellt wurde.
Das ist falsch, wenn man nicht an der bestehenden Rentenformel etwas ändern tut. Dieses ist aber nirgendwo erwähnt. Tatsache ist: wer 2500 Euro monatlich verdient, gehört in der BRD zu den eher nicht Schlechtverdiener (der Durchschnittsverdienst der Arbeitnehmer ist 2011 ca. 1700 Euro, der Vollarbeitszeitler 3200 Euro/Monat). Bei 2500 Euro wäre die heutige Rente bei über 35 Jahre Beitragszeit ca. 1200 Euro pro Monat, im Jahr 2030 wären mit ca. 1400 Euro bis 1500 EUR zu rechnen, wenn die Rente nicht abgesenkt werden würde. Nicht mit 688 Euro! Ministerin Ursula von der Leyen will mit den "Berechnungen" ihre auf der Kippe stehende private Zusatzrente propagandistisch puschen, - mehr nicht. Mittlerweite hat die FTD auch die Berechnungen hinterfragt. Die falschen Aussagen über die Rentenhöhe in der Zukunft, die tatsächlich alle (!!!) Tageszeitungen in Deutschland auf der ersten Seite wiedergegeben haben, beruhen also auf dem Wunsch zur besseren Durchsetzung der privaten Zusatsrente. Tatsächlich werden 2 Mio. Menschen tatsächlich unter dem Sozialhilfesatz liegen, wie die Sozialverbände berechnet haben. Das sind aber nicht die, die 2500 Euro im Monat verdienen, sondern die mit Minijobs, (z.B. 400 EUR) und die Langzeitarbeitslosen in Hartz IV usw. - der SPD seit Dank kann man ironisch zusetzen. Würden die 2500 EUR-Verdiener nur so wenig Rente erhalten, wären auch nicht nur ("nur" ist gut!) 2 Mio. Menschen betroffen, wie es in den Propagandaberichten suggeriert wird, sondern über 10 Mio. (und die denken jetzt nach dieser Propaganda über eine Zusatzversicherung nach), denn so viele Menschen erhalten bis max. 2500EUR/Monat. Insgesamt ist allerdings tatsächlich zu beklagen, dass die Rente der Zukunft durch geänderte Berechnungsgrundlagen, kürzere Lebensarbeitszeiten (mehr Arbeitslosenzeiten) und Abschläge für Frührenten zu niedrig ausfallen. Dies trifft besonders die vielen Geringverdienern, die sich auch eine private Zusatzversicherung nicht werden leisten können. (Bitte beim unten aufgeführten Rentenrechner nicht mit den vorgegeben 18 Punkten rechnen lassen, sondern mit realistischen 40 bis 50 Punkten bei einer Lebensarbeitszeit von über 35 Jahren)
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