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"Her mit dem guten Leben!"
09.09.2011 | 09:06 Uhr

Programm des Süd-Nord-Kolloquiums vom 19.09. - 15.12.2011

Gegenentwürfe zur globalen Krise

Die Welt steckt in einer globalen Krise, die sich als Finanz-, Wirtschafts-, Klima- und Ernährungskrise gleichzeitig manifestiert. Jahrzehnte lang musste sich alles dem Zwang des «ewigen Wachstums» unterordnen, soziale Gerechtigkeit genauso wie ökologische Nachhaltigkeit. Sei es die verzweifelte Suche nach Erdöl, die mit der havarierten Deepwater Horizon die größte Ölpest aller Zeiten verursachte, die Hungerkatastrophe in Ostafrika, das Finanzcasino und der drohende Staatsbankrott der EU-Länder oder die schmelzenden Gletscher und Polkappen: Es deutet vieles darauf hin, dass die Rechnung für diese Politik am Ende so teuer sein wird, dass sie nicht mehr zu begleichen ist. Dabei gibt es zahlreiche Gegenentwürfe zur vermeintlichen Alternativ- und Ausweglosigkeit der Krisenpolitik. Welche Ansätze sinnvolle politische Alternativen sein können, möchten wir im Wuppertaler Süd-Nord-Kolloquium mit euch diskutieren. Wir möchten Praxisbeispiele aus Lateinamerika und Europa vorstellen, die auch für uns � hier und jetzt � relevant sein können. Es geht um soziale Infrastruktur und nachhaltige, gerechte Produktion; es geht darum, wie wir die Gesellschaft organisieren und wie wir wirtschaften wollen; es geht um Gerechtigkeit und Selbstbestimmung, Solidarität und Kooperation, um kollektive Prozesse, um die Wiederaneignung des öffentlichen Raumes und Demokratie in allen Bereichen, global und lokal. Kurz: Es geht um Entwürfe für das Gute Leben.

Alle Veranstaltungen beginnen um 19.30 Uhr im Kommunikationszentrum "die börse", Wolkenburg 100, Wuppertal

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Montag 19.09.2011

Zwischen Realität und Utopie - Lateinamerikas Linke an der Macht

Referent: Ernesto Kroch, ein «Wanderer zwischen den Welten»: Aufgrund seiner Aktivitäten im Widerstand gegen den deutschen Faschismus floh er 1938 nach Lateinamerika und kam über Umwege nach Uruguay. Während des dortigen Militärputsches musste er in den Untergrund und exilierte in die BRD. Seit 1985 lebt der engagierte Linke und Gewerkschafter wieder in Uruguay und ist dort in sozialen Basisinitiativen aktiv.


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Donnerstag 29.09.2011

Buen Vivir - Das Gute Leben finden?

Was macht das Konzept des Buen Vivir aus? Formuliert es eine Antwort auf die globale Krise und die Zerstörung der Welt? Wie funktioniert die Anwendung des Buen Vivir im politischen Alltag? Können wir uns � aus einem europäischen Kontext heraus � positiv darauf beziehen und Impulse für unsere politische Praxis hier gewinnen?

Referenten: Alfredo Cambia, Botschaftsrat Boliviens & Thomas Fatheuer, freier Autor & Berater in Berlin


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Montag 10.10.2011

Strategien für eine Gesellschaft jenseits des Wirtschaftswachstums

Geht Wirtschaft auch ohne Wachstum? Was brauchen wir um unsere Bedürfnisse zu stillen? Und wie kann eine Post-Wachstumsgesellschaft aussehen?

Referent_innen: Niko Paech, Uni Oldenburg & Michelle Wenderlich, gegenstromberlin


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Donnerstag 20.10.2011

Wem gehört die Stadt? - Zur (Wieder)Aneignung des Öffentlichen Raumes

«Nehmen wir uns das Recht auf Stadt! Es liegt auf der Straße, es hängt in Bäumen und versteckt sich unter Pflastersteinen.» Gegen den sogenannten «Gentrifizierungsprozess » setzen soziale Initiativen und kommunale Bewegungen in vielfältigster Weise die Forderung nach einem «Recht auf Stadt» entgegen.

Referent_innen: Christa Müller, anstiftung + ertemis München & Gerd Wessling, Transition Town Bielefeld


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Samstag 29.10.2011, 14-18 Uhr - anmeldepflichtiges Seminar!

Auswege aus der Schuldenkrise und die Forderung nach Entschuldung

Damals wie heute war die Forderung nach einem Schuldenerlass für illegitime Schulden nicht durchsetzbar. Und so zahlten sie alle. Dabei, so fragt man sich, was würde eigentlich passieren, wenn sie nicht mehr zahlten � Wenn wir nicht mehr zahlten?

Referent: Karsten Hackländer, attac & Informationsbüro Nicaragua Wuppertal


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Donnerstag 10.11.2011

Naturschutz im Spannungsfeld von Mensch, Umwelt und Profit

Um den hohen CO2 -Ausstoss in den Ländern des Nordens zu kompensieren, wird Naturschutz in den Ländern des Globalen Südens oftmals mit Gewalt, Verboten und Vertreibungen durchgesetzt und geschieht somit auf Kosten der jeweiligen lokalen Bevölkerung. Das Übel bei der Wurzel zu packen, würde aber einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel und eine Unterbindung der Verschwendung von Ressourcen erfordern.

Referent: Peter Clausing, Agrarwissenschaftler & freier Publizist bei Berlin


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Donnerstag 24.11.2011

Jenseits des BIP � alternative Kriterien zur Messung von gesellschaftlicher Entwicklung

Der «Nationale Wohlfahrtsindex» bezieht die im BIP vernachlässigten Wohlfahrtsleistungen, wie z.B. Hausarbeit oder Ehrenamt, mit ein. Negativ bilanziert werden dagegen Umweltschäden. Auch soziale Faktoren wie Verteilungsgerechtigkeit, öffentliche Ausgaben für Gesundheit und Bildung werden berücksichtigt.

Referentin: Dorothee Rodenhäuser, Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft Heidelberg


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Donnerstag 15.12.2011

Commons und Soziale Infrastruktur

Unser Leben basiert auf Ressourcen: Auf der Vielfalt der Natur, auf sozialen Freiräumen, auf Bildung und Wissenschaft und der digitalen Welt. Und im Grunde ist von allem genug für alle da.

Referent_innen: Friederike Habermann, Ökonomin & freie Wissenschaftlerin, Berlin und Thomas Seibert, medico international & Rosa-Luxemburg-Stiftung, Frankfurt

Diese Veranstaltungsreihe findet statt mit finanzieller Unterstützung des BMZ und der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW.
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Informationsbüro Nicaragua e.V.
Deweerthstr. 8
42107 Wuppertal
Tel. 0202-300030

in Kooperation mit BaSo




Link:  Informationsbüro Nicaragua

 
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