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Bayer und BASF in Frankreich wegen Bienentods unter Druck
22.02.2004 | 09:33 Uhr

Bayer und BASF in Frankreich wegen Massensterbens von Bienen druch Agrochemikalien unter Anklage und politischem Druck
PARIS Wie die Süddeutsche Zeitung und Presseagenturen berichten stehen Bayer und BASF in Frankreich unter juristischem und politischem Druck, ihre Pflanzenschutzmittel Gaucho und Regent TS vom Markt zu nehmen. Die Mittel werden mit dem Massensterben von Bienen in Verbindung gebracht. Beide Unternehmen bestreiten, dass ihre Produkte Bienen gefährden. Ein Richter im südfranzösischen Saint Gaudens leitete Ermittlungen gegen BASF Agro wegen des "Verkaufs giftiger Agrarprodukte mit schädlicher Wirkung auf die Gesundheit des Menschen und des Tieres" ein und suspendierte den Verkauf von Regent. Das wurde am Donnerstag den 19.2.04 aus Justizkreisen bekannt.

BASF Agro legte Widerspruch ein. Der Unternehmenschef Emmanuel Butstraen sagte der "Monde" (Freitagausgabe), alle Untersuchungen zwischen 1999 und 2002 hätten ergeben, dass es keinen Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Regent und dem Bienensterben gebe. BASF hatte im März 2003 von Bayer CropScience das Geschäft mit dem überwiegend in Frankreich produzierten Regent-Wirkstoff Fipronil erworben. Regent wird in Deutschland nicht vermarktet.


UMWELTGRUPPEN MACHEN DRUCK
Bayer CropScience France (BCF) steht mit seinem Produkt Gaucho (Wirkstoff Imidacloprid) unter Druck. Die Sozialistische Partei und Umweltgruppen verlangen das Verbot von Gaucho und Regent. In La Roche sur Yonne untersagte der Bürgermeister den Einsatz beider Mittel. Bannerträger der Kritiker ist der konservative Parlamentsabgeordnete Philippe de Villiers, der mit seinem Buch "Wenn die Bienen sterben, sind die Tage des Menschen gezählt - ein Staatsskandal" gegen Bayer und BASF zu Felde zieht. BCF setzte am Mittwoch vor Gericht durch, dass de Villiers eine Darstellung der Fakten durch den Konzern in 10 Zeitungen veröffentlichen muss, weil er die Unschuldvermutung verletzt habe.

Bayer macht mit dem "Wachstumsprodukt" Imidacloprid einen Jahresumsatz von 561 Millionen Euro (2002). Seit 1995 wird Gaucho in Frankreich als Bienenkiller verdächtigt. Mehrere Studien brachten allerdings keinen Beleg dafür. Seit 1999 ist der Einsatz von Gaucho für Sonnenblumen von der Regierung vorläufig suspendiert.





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