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Antifaschistischer Aktionstag in Griechenland
16.01.2013 | 17:11 Uhr

Aufruf aus Griechenland zum 19.01.2013 Antifaschistischer Aktionstag

Am 19. Januar 2013 werden wir die Straßen Athens mit Aktivisten und
Aktivistinnen aus jeder Stadt und Nachbarschaft des Landes fluten – mit
ArbeiterInnen und Jugendlichen, mit Menschen von jedem Arbeitsplatz und
von jedem Ort der Bildung und Kunst. Wir werden die Stadt mit Musik,
Gesängen und Reden einnehmen. Wir werden herausschreien, dass die Nazis
nicht willkommen sind, und dass uns die rassistische Politik der
Koalitionsregierung mit FRONTEX-Internierungslagern und der Verweigerung
der Staatsbürgerschaft für die Kinder von Einwanderern ebenso erzürnt, wie
die barbarischen Kürzungen, die Hunderttausende in die Erwerbslosigkeit
treiben.

Wir können nicht hinnehmen, wenn jene Reichen und die Regierung, die die
Armut aussäen, die zu immer mehr Selbstmorden führt und die Wohnungslose
in die Warteschlangen der Suppenküchen schickt, die Schuld für die Krise
auf Migranten und Migrantinnen abwälzten und sie zu Sündenböcken ihrer
Politik macht – so wie Hitler einst die Juden für alles verantwortlich
machte. Diese Politik führte zu Dachau und Auschwitz, in die Gaskammern
und die Krematorien und zu Millionen von toten Juden, Roma, Kommunisten
und Homosexuellen. Sie führte zu den Massakern des Zweiten Weltkriegs, zu
den Nazi-Grausamkeiten in den besetzten Ländern wie Griechenland, zu den
verbrannten Märtyrer-Städten, und zu den Toten von Kalavryta, Kokkinia,
Chortiati, Kontomari, Viano, Distomo und anderen Orten.

Wir können nicht akzeptieren, dass Dendias’ Polizei (Minister für
öffentliche Ordnung) Streiks und Demonstrationen mit Tonnen von
Chemikalien angreifen und gleichzeitig den Neonazi-Sturmtrupps der Golden
Dawn die Hand reicht bei der Organisation rassistischer Pogrome in den
migrantenischen Stadtteilen mit Messerstechereien, der Zerstörung von
Geschäften und dem Eindringen in Wohnhäuser. Es ist die gleiche Polizei,
die Demonstranten einsperrt und, wie in Thessaloniki, in ihren
Gefängnissen foltert – so, wie sie es mit den antifaschistischen
Demonstranten der Motorrad-Demonstration tat. Ebenso widern uns vulgäre
Angriffe gegen gegen Künstler wie im Fall des “Chitirion” Theaters und die
Zensurmaßnahmen des Ministers mit Entlassungen und Kriminalisierungen von
Journalisten an.

Wir können unsere Augen nicht vor den Tausenden von toten Flüchtlingen,
von Frauen und Kindern, verschließen, die von den FRONTEX-Wachen in den
Tod gejagt werden. Wir fordern, die Schmach der faschistischen
Internierungslager und der rassistischen Operationen der griechischen
Polizei zu stoppen. Migranten und Migrantinnen müssen legalisiert werden
und die Flüchtlinge müssen Asyl erhalten, weil sie Opfer imperialistischer
Kriege, Diktaturen und von vernichtenden Maßnahmen der IWF-Sparpolitik
sind.

Ministerpräsident Samaras hat mithilfe des Verfassungsgerichtes, das die
rassistischen Positionen der Neo Demokratia und von Chrysi Avgi aufgriff,
das neue Gesetz, dass den in diesem Land geborenen Kindern von
Migrantinnen die Staatsbürgerschaft verweigert, in großer Eile
durchgepeitscht. Dadurch werden tausende von Kindern, die in unseren
Schulen lernen, illegal wenn sie 18 werden. Sie werden aufgefordert,
zurück in das Land ihrer Eltern zu gehen, wo sie selbst nie gewesen sind!

In den letzten Monaten hat sich ein beispielloser antifaschistischer
Aufstand entwickelt: Am 24. August schickten tausende von Migranten eine
Nachricht an Dendias, dass sie keine Angst vor der Polizei-Operationen
“Xenios Zeus” haben; in den Vierteln stellten sich überall Menschen den
rassistischen Pogromen entgegen; und am 28.Oktober zeigten tausendde von
Schülern, Lehrern und Antifaschisten, wer die Straßen wirklich
kontrolliert, als sie die Neonazis der Chrysi Avgi zurück in die
Kanalisation gejagt haben. “Weder im Parlament noch sonstwo! Nazis raus
aus unserer Nachbarschaft”, riefen Tausende in Griechenland.

Jetzt rufen wir alle Arbeiter und Jugendlichen, alle Intellektuelle und
Künstler, die Menschen migrantischer Viertel, die Gewerkschaften,
Studentenorganisationen, SchülerInnen, die Gemeinderäte, die Ausschüsse
gegen Rassismus und Faschismus, die Kollektive des Widerstands und die
Volksversammlungen dazu auf, die nationale Demonstration am 19. Januar in
Athen zu unterstützen, um in der Stadt, die einst eine entschlossene
Botschaft gegen die Nazi-Besatzung schickte, heute wieder eine Botschaft
des Widerstands auszusenden – gegen die rassistischen Mörder der Neonazis
und gegen die Memoranden der Troika.

Für den 19. Januar fordern wir die internationale Solidarität mit unserem
antifaschistischen Kampf. Unterstützt uns mit einer Teilnahme an der
Athener Demonstration und mit antifaschistischen Aktionen rund um die Welt
vor den griechischen Botschaften.

Saturday 19/1 Athens, Anti-fascist city
National demonstration, Omonia Square, 2pm
Concert, Syntagma Square, 4pm

Sag es mit einem Lied …
Nazis raus! Nein zu Internierungslagern! Staatsbürgerschaft für alle
Kinder von MigrantInnen!

Dieser Aufruf wird bisher von folgenden Gruppen unterstützt:
Movement United Against Racism and Fascist Threat (KEERFA), Panhellenic
Federation of Artists and Entertaiment (POTHA), Intellectuals and Artists,
Theatre “EMPROS”, Initiative “MAVILI” (Artists), Union of Immigrant
Workers, Pakistani Community of Greece, Afghan Community of Greece, Open
School of Immigrants in Piraeus, Egyptian Community, Union of United
Afghan Refugees in Greece, Iranian Political Refugees Union, Antifascist
Group of Albanian Immigrants, Union of Syrians in Greece, ASANTE (African
immigrants in Greece), Trade Unions, Teachers’ Local Unions, Hospital
Workers unions, Local and peripheral councilors, Student associations,
School pupils.

Mehr Informationen:
http://athensantifa19jan.wordpress.com/international



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