Nachrichten aus Bangladesch
Bei der Kundgebung der Gewerkschaft NGWF zum 1. Mai in der Hauptstadt Dhaka forderten über 5.000 Menschen, in der Mehrzahl Frauen, mehr Sicherheit für die Arbeiterinnen in den Bekleidungsfabriken. Seit 1990 wurden dort in 33 großen Brandkatastrophen insgesamt 400 Menschen getötet und bei insgesamt 200 Vorfällen ca. 5.000 weitere verletzt – 64 Tote und zahlreiche Verletzte nach dem Einsturz bei Spectrum noch nicht mitgezählt. An dieser verheerenden Bilanz ist laut NGWF vor allem die weit verbreiteten Praxis der Unternehmen schuld, die Tore der Fabriken abzuschließen, während drinnen produziert wird. Die Gewerkschaft fordert ein Ende dieser gefährlichen Praxis, die schon so viele Beschäftigte mit ihrer Gesundheit oder gar mit dem Leben bezahlt haben. Die NGWF startet daher jetzt eine neue Kampagne mit dem Titel: „Schluss mit Bränden ! – Schluss mit abgeschlossenen Toren ! – Schluss mit dem Sterben von ArbeiterInnen in den Bekleidungsfabriken !“ Darüber hinaus forderten die SprecherInnen der Gewerkschaft zum Tag der Arbeit: · eine Anhebung des Mindestlohns von derzeit 1.667 auf 5.000 Taka (ca. 50 Euro) im Monat, um den Beschäftigten ein Leben in Würde zu ermöglichen; · einen Abbau jeglicher Behinderung der Gründung von Betriebsgewerkschaften und der Arbeit von Gewerkschaften innerhalb und außerhalb der Bekleidungsfabriken generell; · gleiche Löhne, gleiche Rechte und gleiche Würde für Frauen: keine Diskriminierung weiblicher Beschäftigter; sowie · eine Überarbeitung des Arbeitsrechts: Regelungen gegen Beschäftigtenrechte streichen, Regelungen für Beschäftigtenrechte beibehalten und stärken.
tie Bildungswerk e.V.
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