Bundespolitik direkt verantwortlich für Personalabbau bei BASF

24.02.2023

BASF kündigt an weltweit 2600 Stellen zu streichen.
Dieses wird jedoch ohne Kündigungen vorgenommen werden. 700 Stellen sollen bei der Prodution in Ludwigshafen, dem Hauptstandort von BASF wegfallen.
Bei rund 39.000 in Deutschland und weltweit 111.500 Mitarbeiter sollte das problemlos zu schaffen sein.
Grund der Rationalisierung und Sparmaßnahme von jährlich 500 Mio Euro ist die Politik der Bundesregierung.
Diese hatte den Gas- und Ölimporte aus Russland weitgehend gestopp.
BASF ist ein Großverarbeiter dieser Rohstoffe. Es werden damit Kunstdünger und z.B. in einer neuen Anlage, die 2015 in Betrieb ging, Kunststoffprodukte produziert. Die Energiekosten für den Konzern erhöhten sich 2022 um 3,2 Milliarden Euro, wovon laut BASF 1,7 Milliarden auf das Hauptwerk in Ludwigshafen entfielen.
Für 2023 rechnet BASF daher mit einem weiteren deutlichen Rückgang des operativen Gewinns auf 4,8 bis 5,4 Milliarden Euro. Schon im vergangenen Jahr war das Ergebnis um 11,5% auf 6,9 Milliarden Euro gefallen.
Des weiteren ist BASF über Tochterfirmen an Nordstream 2, teilweise beteiligt. Die Höhe der außerrussischen Kosten-Beteiligung wird auf ca. 8 Mrd Euro (ca. 50 Prozent der Gesamtkosten der Erstellung) geschätzt. Auch diese sind verloren.
Diese Pipline war stillgelegt und laut dem Enthüllungsjournalist Hersh* geheim von den USA und Norwegen gesprengt worden.
Die Gewinner der Aktion sind USA und Norwegen, die jetzt exorbitant teures und teilweise dreckiges Gas im großen Umfang nach Deutschland liefern.
Der Schaden für BASF und die Belegschaft ist enorm.
Aber die Bundesregierung hat noch nicht einmal den Versuch unternommen einen Schadensersatz einzuklagen. Denn Deutschland ist eingebunden, was auch eine Schadensaufklärung verhindert, auf der Verliererseite einer US-dominierten Weltpolitik.
Auch die Chinapolitik führt laut TAZ zu Verwerfungen bai BASF. Der Chemieriese will 10 Milliarden Euro in China investieren – daran störte sich Vorständin Saori Dubourg. Nun verlässt sie den Dax-Konzern. Ihr Vertrag mit BASF endet abrupt bereits zum 28. Februar – und damit über zwei Jahre früher als geplant.

 

*Hersh gewann 1970 einen Pulitzer-Preis für seine Berichterstattung über das Massaker von My Lai. Seine Berichte über die Bespitzelung von Kriegsgegnern durch die CIA während des Vietnamkriegs trugen zur Gründung des Church-Ausschusses im US-Kongress bei, der zu umfassenden Reformen der Geheimdienste führte. 2004 deckte er den Skandal um die Misshandlung von Gefangenen in Abu Ghraib im Irak auf.

 
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