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NestleGate: Spionieren verboten!
05.02.2013 | 17:31 Uhr

Nestlé und Securitas müssen Attac wegen Spionage Genugtuung bezahlen.

Rechtsanwalt Jean-Michel Dolivo ist die Freude über den Entscheid des Waadtländer Zivilgerichts anzusehen: Der Nahrungsmittelmulti Nestlé und die Sicherheitsfirma Securitas müssen 27 000 Franken zahlen. Diese Summe steht den Opfern einer Spionageaktion der beiden Firmen als Genugtuung zu.

Die Spionin nannte sich «Sara Meylan». Ab 2003 infiltrierte sie im Auftrag von Nestlé und von Securitas die globalisierungskritische Organisation Attac in der Schweiz sowie die AutorInnen eines kritischen Buchs über Nestlé. Sie nahm an Sitzungen teil, verschaffte sich Zugang zu vertraulichen Dokumenten, erstellte Berichte über Sitzungen und Personen, listete Privatadressen und persönliche Motivationen auf. «Sara Meylan» war nicht allein. Als die Affäre 2008 aufflog, wurden zwei weitere Securitas-Spioninnen bekannt.

Besonders interessiert zeigten sie sich an Informationen über die kolumbianische Gewerkschaft Sinaltrainal, mit der Nestlé in einen Arbeitskonflikt verwickelt war – der Fall des ermordeten kolumbianischen Gewerkschafters Luciano Romero machte Schlagzeilen. Auch der brasilianische Umweltschützer Franklin Frederick, der sich gegen Nestlés Wassergeschäfte einsetzte, geriet ins Visier der Spitzelinnen. ...

Kurzen Prozess mit Nestlé machten am vergangenen Wochenende Unbekannte in St. Gallen: Sie warfen vier Schaufenster des örtlichen Nespresso-Geschäfts mit Steinen ein. Humorvoll am Bekennerschreiben ist immerhin der Name: «Kommando Sara Meylan»

Die preisgekrönten Recherchen der WOZ zu Nest­lé­gate auf: www.woz.ch/d/nestlegate


Helen Brügger

Link:  mehr in der WOZ

 
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