Akteure aus der Zivilgesellschaft sprechen von 24. bis 26. Oktober in St. Peter/Au (Niederösterreich) u.a. über wirtschaftliche und politische Alternativen zum Neoliberalismus
St. Pölten, 12.10.08 (KAP)
Unter dem Motto "Eine andere Welt ist möglich" findet das 4. Österreichisches Sozialforum von 24. bis 26. Oktober im Schloss St. Peter/Au (Niederösterreich) statt. Im Mittelpunkt des Forums steht ein aktuelles Thema: die Debatte über ein Wirtschafts- und Finanzsystem, "das sich an den Interessen aller Menschen und am nachhaltigen Schutz der Natur orientiert", wie die Veranstalter im Vorfeld betonen. Das Österreichisches Sozialforum ("Austrian Social Forum") ist der österreichische Zweig des von Organisationen und Einzelpersonen der Zivilgesellschaft getragenen "World Social Forum" bzw. des "European Social Forum".
In St. Peter werden zahlreiche NGOs mehr als 85 verschiedene, teils parallel ablaufende Veranstaltungen anbieten. Unter anderem sollen beim Sozialforum "für eine gerechtere und damit friedlichere Zukunft" wirtschaftliche und politische Alternativen zum Neoliberalismus aufgezeigt werden. Themen sind u.a. "Finanzmarkt", "Armutsbekämpfung", "Menschenrechte", "Klimaschutz", "Migration" oder "Gewaltfreiheit und Entmilitarisierung". Die Veranstaltungen finden im Schloss St. Peter sowie in den Schulen und dem Pfarsaal des Ortes statt.
Erwartet werden mehrere hundert Teilnehmer, unter ihnen Wirtschaftswissenschaftler, Ökologen, Politologen und Friedensaktivisten aus dem In- und Ausland. Hauptprogrammpunkte sind ein Vortrag von Claudio Nacimento aus dem brasilianischen Ministerium für Solidarökonomie am 25. Oktober um 11 Uhr zum Thema "Solidarökonomie in Brasilien". Tobias Plettenbacher aus der globalisierungskritischen Bewegung "Attac" wird bei einem Referat am 24. Oktober um 19 Uhr über das Thema "Neues Geld - Neue Welt" Ursachen und Auswege aus der Finanzkrise skizzieren.
Auch zwei große Podiumsveranstaltungen stehen auf dem Programm des Sozialforums: Am Eröffnungstag diskutieren u.a. Horst Schmitthenner von der deutschen "IG Metall" und Prof. Elmar Altvater von der "Freien Universität" über das Thema "Welches Europa wollen wir? Alternativen zum Neoliberalismus" (24. Oktober, 20 Uhr).
Unter dem Titel "Umweltschutz durch zukunftsfähiges Geld?" steht am 25. Oktober um 9 Uhr eine Diskussion mit Experten zur Energie- und Ressourcenknappheit.
Parallelzu den Hauptpunkten des Programms finden vertiefende Gesprächsforen zu unterschiedlichen Themen statt. Am 24. Oktober veranstaltet der Österreich-Zweig der Menschenrechtsorganisation "Christian Solidarity International" (CSI Österreich) zwei Gesprächsforen zum Thema "Christenverfolgung heute". Auch ein "interreligiöses Friedensgespräch" mit regionalen Religionsvertretern ist geplant.
Das inhaltliche Programm beim Sozialforum wird von Kulturangeboten wie Konzerten, Alternativkino und mehreren Ausstellungen begleitet. Der Sonntagsgottesdienst in der Pfarrkirche von St. Peter wird am 26. Oktober um 9 Uhr mit der "Jägerstätter-Messe" von Leo Sigl, dem Chorleiter aus Franz Jägerstätters Heimatort St. Radegund, musikalisch gestaltet. Am Sonntagnachmittag lädt "CSI"-Österreich ab 13.15 Uhr zu einer Wanderung unter dem Motto "Schöpfung" von Seitenstetten zur Hubertuskapelle auf dem Rastberg ein. Um 15.30 Uhr findet dort ein Dankgottesdienst mit dem Seitenstettner Abt Berthold Heigl statt. (Informationen: Internet: www.asf2008.at). (ende)
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