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Präsident Gauck
21.02.2012 | 12:01 Uhr

Prediger der verrohenden Mittelschicht

Mit Christian Wulff hat sich die politische Klasse eines lästig geworden
kleinbürgerlichen korrupten Aufsteigers entledigt, während die viel größeren
Geschäftemacher der Parteien weiter ungestört ihren Interessen nachgehen können.
Um die Peinlichkeit zu übertünchen, wurde nun Joachim Gauck, der Prediger für die
verrohende Mittelschicht gerufen. Dass CDU/SPD/FDP und Grüne ihn gemeinsam
aufstellen verrät uns, dass uns noch mehr Sozialstaatszerstörung, noch mehr Kriege und
noch weniger Demokratie drohen. Einen wie ihn holt man, um den Leuten die Ohren
vollzuquatschen.
Gaucks neoliberales Verständnis von Freiheit als Freiheit des Bourgeois, schließt soziale
Menschenrechte aus. Von sozialer Gleichheit als Bedingung wirklicher Freiheit versteht
er nichts. Mit der Agenda 2010 und ihren brutalen Folgen ist er sehr einverstanden, für
die Betroffenen und ihre Proteste hat er stets nur Verachtung. Kritik am Kapitalismus
findet Gauck lächerlich. Die Entscheidung zur Begrenzung der Laufzeit von AKWs
gefühlsduselig.
Dem Krieg in Afghanistan hat Gauck die Treue gehalten, denn auch dieser Christ ist ein
Krieger. In der Vertriebenfrage ist der künftige Bundespräsident ein Kumpan von Erika
Steinbach und hat Probleme mit der polnischen Westgrenze. Was er von Demokratie
und Humanismus hält, verrät er, indem er für die Verfassungsschutzüberwachung der
Linkspartei eintritt und den Ideologen des Rassismus der Mitte, Thilo Sarrazin, "mutig"
findet. Hat jemand je eine scharfe und überzeugende Kritik an Nazis von ihm gehört?
Fremdenfeindlichkeit kann er verstehen, aber er schätzt es nicht, »wenn das Geschehen
des deutschen Judenmordes in eine Einzigartigkeit überhöht wird«.
Gauck ist ein Anhänger der Totalitarismusideologie, der Gleichsetzung von
Kommunismus und Faschismus. Mit seiner Aufstellung als Kandidat bekennen sich
CDU/SPD/Grüne und FDP zu dieser unerträglichen reaktionären Weltsicht. Der
Kandidat und die vier ihn aufstellenden Parteien passen zu einander.
P.S.: Das Amt des Bundespräsidenten ist überflüssig, ein feudales Relikt für
obrigkeitsgläubige Deutsche.
Jutta Ditfurth, Autorin und Soziologin, vertritt ÖkoLinXAntirassistische
Liste im
Frankfurter Römer


von Jutta Ditfurth


 
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