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ausgestrahlt
08.11.2010 | 21:00 Uhr

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Liebe Freundinnen und Freunde,

am Samstag fand mit 50.000 Menschen die bisher größte Kungebung gegen
Castor-Transporte im Wendland statt. 400 Busse, unzählige PKW, 20
Transfer-Busse von den Bahnhöfen - die Straßen im Landkreis
Lüchow-Dannenberg waren voll. Für manche war es mühselig, weil die Wege
vom Bus zur Demonstration lang waren und es schwierig war, den Bus wieder
zu finden. Die Anti-AKW-Bewegung zeigte, dass sie nicht nur in Berlin
zusammen kommt, sondern auch im Wendland.

Diese Großdemonstration setzt die Reihe von Massenprotesten gegen
Atomenergie fort. Bei den Castor-Protesten geht es nicht nur um Atommüll,
es geht darum, dass die Regierung umdreht und dass Atomkraftwerke
abgeschaltet werden.

Der Unmut über die unverantwortliche Regierungspolitik ist so groß, dass
Tausende noch einen Schritt weiter gehen und sich dem Castor-Transport in
den Weg stellen. Was in den vergangenen Tagen unter anderem passiert ist:

* Mehrere tausend Menschen versuchten an verschiedenen Stellen, die
Castor-Gleise zu unterhöhlen (schottern). Die Polizei reagierte mit
einer Gewaltstrategie, mit Schlagstöcken, Wasserweffer, Pfefferspray und
Pferdehufen.
* Eine beeindruckende gewaltfreie Aktion fand von Sonntag auf Montag
statt: 5.000 Menschen setzten sich aufs Castor-Gleis, die Polizei
brauchte fünf Stunden, sie zu räumen. Das war die bisher größte
Schienenblockade.
* 1.200 Menschen gelangten zu Fuß vor das Atommüll-Zwischenlager und
haben dort mittlerweile die erste Nacht verbracht. X-tausendmal quer
erwartet für die gewaltfreie Sitzblockade noch großen Zulauf.

Mittlerweile ist der Castor-Zug mit mehr als einem Tag Verspätung in
Dannenberg eingetroffen. Dort werden die Atommüll-Behälter auf Lastwagen
umgeladen und sollen über die Straße nach Gorleben gebracht werden.

Manche Zeitungen berichten von Gewalt durch Demonstranten. Tatsächlich ist
der Protest geprägt von einer sehr entschlossenen Gewaltfreiheit. So haben
das viele aus dem .ausgstrahlt-Team erlebt, die im Wendland unterwegs
sind. Dabei gibt es Aktivitäten, die gegen Gesetze verstoßen, und es gibt
Aktivitäten, die sich vollständig im legalen Rahmen bewegen.

Es ist noch immer möglich, ins Wendland zu kommen und der Regierung zu
zeigen, dass sie es ist, die diesen Konflikt schürt. Und dass Atomkraft
nur Ärger macht. Schwarz-Gelb will faktisch unendlich weiter Atommüll
produzierien - dabei gibt es keine Möglichkeit, den noch Generationen
strahlenden Müll sicher zu lagern. Zudem birgt jeder Transport ein
besonderes Risko.

Du bist es von uns gewohnt, dass wir schnelle und umfassende Informationen
und Analysen geben. Das schaffen wir diesmal nicht ganz. Die Ereignisse um
den Castor-Transport entwickeln sich ständig weiter. Auf
http://www.ausgestrahlt.de versuchen wir sie, mit einer Fotochronik, einer
Presseschau und einer Linkliste für schnelle Ticker und anderes
abzubilden. Wir bitten um Nachsicht, wenn wir dort der Entwicklung
hinterher hinken.

Der Großteil unseres Teams ist derzeit im Wendland unterwegs und wir
freuen uns, Dich auch hier zu treffen! Außerhalb des Wendlandes finden
auch heute wieder in vielen Orten Montagsspaziergänge gegen Atomenergie
statt.
http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/montagsspaziergang

Beste Grüße

Stefan Diefenbach-Trommer
für das ganze .ausgestrahlt-Team




 
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